20. Jahrhundert
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Jahr Monat Tag Ereignis
1910 Das Dorf hat 572 Einwohner. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1911 Die Freiwillige Feuerwehr Lauta wird gegründet. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1917 04 21 In Berlin erfolgt die Gründung und notarielle Eintragung der Vereinigten Aluminiumwerke Aktiengesellschaft (VAW). Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1917 Die Vereinigten Aluminiumwerke A.G. (VAW) beginnt mit dem Aufbau des Aluminium- und Kraftwerkes. Gleichzeitig entsteht eine riesige Barackensiedlung aus Holz und zum Teil aus Stein. Von Letzteren stehen einige heute noch, zum Beispiel das Arbeiterkasino (heute: Jugendhaus) und das Krankenhaus (heute: DRK-Ortsverein). Die Wohnsiedlung bekommt den Namen Lautawerk. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1918 Nördlich des Werksgeländes entstehen massive Häuser als Werkswohnungen für Arbeiter und Angestellte sowie Villen für Direktoren und Hauptingenieure. Der erste Strom und das erste Aluminium werden erzeugt. U.a. öffnen die Gaststätte Quellendiele mit Kino, ein Einkaufszentrum am Markt, eine Apotheke sowie ein Postamt (Nähe Hauptpförtner Nord). Eine Volksschule am Markt sowie eine Privatschule werden eingerichtet. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1918 01 02 Antrag der VAW AG zur Ansiedlungsgenehmigung. Er orientiert vorerst auf den Bau von 150 Arbeiter- und 30 Beamtenwohnungen. Der Aufbau der Wohnsiedlung beginnt am Ring, in der jetzigen Straße der Freundschaft, Karl-Marx-Straße, der Park- und Conrad-Blenkle-Straße,auch heute noch gut an der Backsteinbauweise zu erkennen. Für die Direktoren und leitenden Angestellten entstehen Villen in großzügig gestalteten Gärten entlang der Nordstraße. Auf dem Werksgelände wird neben dem Wohlfahrtsgebäude eine große Feuerwache mit Unfallstation errichtet. In dieser Station nehmen ein Arzt und Herr Rogos als staatlich geprüfter Heilgehilfe ihre Arbeit auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1918 02 18 Am Pförtner Nord nimmt ein Postamt seinen Dienst auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1918 10 14 Der erste Kohlenzug rollt von der Grube Erika zu den Kohlebunkern des Lautawerkes. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1918 10 15 Der erste vom neuen Kraftwerk erzeugte Strom fließt. Die Tonerdefabrik nimmt die Produktion auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1918 10 17 Nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten wird in der neuen Hütte des erste Aluminium geschmolzen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1919 Der Aufsichtsrat der VAW beschließt, den weiteren Ausbau des Lautawerkes zu stoppen. Es gibt Pläne zur Verlagerung der Anlagen an den Inn. Lediglich das Kraftwerk wird weiter ausgebaut, da der Stromabsatz gesichert ist. Die Vereinigten Aluminiumwerke werden Staatsbetrieb. Das neue Gemeindesiegel des Dorf Lauta zeigt eine Korngarbe mit gekreuzter Sense und Rechen. An der heutigen Mittelstraße wird eine Kalksandsteinfabrik in Betrieb genommen. Mit der Inbetriebnahme wird der weitere Bau von Wohnhäusern ermöglicht. Gleise führen entlang der heutigen B 96 bis an die Baustellen. Mit 35 Kindern und einem Lehrer wird die Volksschule eröffnet. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1920 Auf der Dorfstraße und am Anger leuchten die ersten elektrischen Straßenlaternen. Die neu erbaute Kreisstraße von Hoyerswerda nach Senftenberg bringt dem Dorf und der entstehenden Wohnsiedlung erstmals eine direkte Anbindung an diese beiden Städte. Der umgebildete Vorstand der VAW verlegt seinen Sitz nach Lauta. Die Belegschaft des Werkes ist mit 4200 Arbeitern und 620 Angestellten sowie noch rund 3000 Mitarbeitern der auf dem Areal tätigen Baufirmen weit überdimensioniert. Schrittweise beginnt der Abbau des Personals. Seit 1919 laufen Vorbereitungen, das Kraftwerk aus den VAW herauszulösen und eigenständig zu betreiben. Daraus resultiert eine Aufteilung der Ansiedlungslasten für die ursprünglich einheitliche Wohnsiedlung auf beide Unternehmen. Zur Entlastung von den dazu notwendigen umfangreichen Verwaltungsarbeiten wird am 2. Juli 1920 die Lausitzer Siedlungsgesellschaft mbH (LSG) gegründet. An ihr beteiligen sich die VAW und die späteren Kraftwerksbetreiber Elektrowerke AG je zur Hälfte. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1920 02 5000 Arbeiter des Werkes schließen sich dem Streik der Bauarbeiter an und legen acht Tage den Betrieb lahm. Ausgeführt werden ur noch Notarbeiten. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1920 03 Bei der Niederschlagung des Kapp-Putsches verlieren fünf Arbeiter des Lautawerkes ihr Leben. Am 21. März 1920 werden sie unter großer Anteilnahme der Lautawerker Arbeiter beigesetzt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1921 Die Wohnsiedlung Lauta wächst weiter. Zu den von der VAW erbauten Wohnhäusern entstehen erste Eigenheime. Zinsgünstige Darlehen der VAW, eine Hypothek vom Staat und ein geringer Genossenschaftsanteil ermöglichen es, dass unter der Leitung der [[Eigenheim-Genossenschaft Lautawerk mbH]] erste Siedlungshäuser erbaut werden können. In der heutigen Friedrich-Engels-Straße erbauen die VAW vier größere Gebäude als Ledigenheime. Aus einem Doppelquartett gründet sich der Männergesangsverein. Er wird weit über die Lausitz hinaus bekannt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1921 06 VAW-Mitarbeiter gründen die "Eigenheim-Genosschaft Lautawerk mbH". Mit einem Genossenchaftsanteil von 30,00 RM, zinsgünstigem Darlehen der VAW und einer vom Staat gewährten Hypothek mit langen Tilgungszeiten wird den Arbeitern der Bau einfacher Siedlungshäuser möglich. Die ersten entstehen vorrangig auf dem Areal der abgerissenen Holzbaracken in der heutigen Schiller-, Goethe-, Kleist- und Turmstraße. Das Baumaterial können die Eigenheimbauer zu Vorzugspreisen in der Kalksandsteinfabrik kaufen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1921 10 19 Die Elektro-Werke AG Berlin kaufen das Kraftwerk. Bis zum Jahresende 1923 bleibt es auf Grundlage eines Pachtvertrages bei der VAW. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1922 Die Gaststätte [[Waldklause]] öffnet mit einem kleinen Saal und einem Kino-Vorführraum. Mit dem späteren Anbau eines groÃßen Saales werden Konzerte, Theater- und Sportveranstaltungen möglich. Die Geldentwertung auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise führt auch im Lautawerk dazu, Notgeld als betriebsinternes Zahlungsmittel zu drucken. Im Oktober 1922 kommen Notgeldscheine, gedruckt auf Aluminiumfolie, in Umlauf. Zur Betreuung der Kleinkinder öffnet im Ortsteil Nord ein evangelischer Kindergarten. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1923 Zwischen dem Dorf Lauta und der Wohnsiedlung Lautawerk entsteht das neue Gemeindeamt (heute:[[Alte Gemeinde]]). Der Naturpark im Ortsteil Nord wird angelegt. Er entsteht auf einer Fläche von 15 ha durch Rodung des dichten Kiefernwaldes und Anpflanzen von Laubbäumen und Ziergehölzen. In der Senftenberger Straße eröffnet der Bäcker Otto Schöne das [[Cafe Schöne]]. Mit seiner als Dampfschiff gestalteten Terrasse wird es zu einer Attraktion. Das Dorf Lauta erhält außerhalb des Dorfes in Richtung Koschenberg einen neuen, größeren Friedhof. Der dahin führende Senftenberger Weg wird mit Feldsteinen gepflastert und beiderseitig mit Linden bepflanzt. Dieser Weg steht heute unter Denkmalschutz. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1923 08 Die fortschreitende Inflation macht zuerst wöchentliche, später sogar tägliche Lohnzahlungen notwendig. Im August 1923 weisen die im Auftrag der VAW gedruckten Papiergeldscheine Nennwerte bis zu zwei Milliarden aus. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1923 11 Warengutscheine werden ausgestellt. Sie berechtigen nur zum Kauf in der Gemeinde Lautawerk. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1924 In Lauta Nord werden die katholische und evangelische Kirche gebaut. Mit der Einführung der Rentenmark enden die Inflation und damit auch Kurzarbeit und Produktionseinschränkungen im Aluminiumwerk. Nach seiner Wahl übernimmt Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1924 01 01 Durch Trennung der beiden Unternehmen - Kraftwerk und VAW - wird die Übernahme des Kraftwerkspersonals durch die Elektro-Werke AG Berlin vollzogen. Im Aluminiumwerk verbleibt ein Stammpersonal von 2100 Arbeitern und 350 Angestellten. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1924 05 04 Reichstags- und Kommunalwahlen in der Weimarer Republik. Arthur Gründlich nimmt als erster hauptamtlicher Bürgermeister der Gesamtgemeinde Lautawerk die Tätigkeit auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1925 11 26 In Berlin öffnet die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) ihre Pforten. Sie geht bis zum 06. Dezember. Große Aufmerksamkeit erregt dort eine aus Aluminium gefertigte Omnibuskarosse. Nach der IAA wird der Bus als Schulbus nach Hoyerswerda und als Pendler zwischen Lautawerk und der Bahnstation Schwarzkollm eingesetzt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1926 In Richtung Schwarzkollm entsteht ein großes Schwimmstadion und einem angeschlossenen Sportplatz. Mit gefliestem Planschbecken, einem 5-m-Sprungturm und separaten Nichtschwimmer- sowie Schwimmbecken, großzügigen Umkleidekabinen und einem Gasthaus entwickelt es sich zum schönsten Schwimmbad der Niederlausitz. Im Ortsteil Süd eröffnen Herr Porada sowie die Gebrüder Knospe je einen Lebensmittelladen. Ein neues Ledigenheim in der Nähe des Pförtners Süd bietet 210 Arbeitern eine Unterkunft in modern ausgestatteten Räumen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1926 07 20 Beitrag im "Görlitzer Stadtanzeiger" mit dem Titel Gartenstadt in der Sandwüste. Vorgestellt wird darin der Ort Lautawerk. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1927 Die Eigenheimgenossenschaft erbaut das Konsumgebäude in der Siedlung Süd (heute: Kleiststraße). Es wird ein wichtiges Einkaufszentrum für den Ortsteil. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1928 Ein Kindergarten für evangelische und katholische Kinder sowie für Kinder ohne konfessionelle Bindungen wird am Lessingplatz eröffnet. Genutzt wird dafür eine aus der Aufbauphase stammende Steinbaracke. In der jetzigen Straße der Freundschaft bauen die VAW zwei Reihenhäuser,deren Wohnungen ausschließlich für Lehrer mit ihren Familien bestimmt sind. Mit dem weiteren Ausbau des Kraftwerkes mit Hochleistungsturbinen erhöht sich die installierte Leistung auf ca. 125 MW. Damit rückt es in die Reihe der Großkraftwerke auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1929 Im Ortsteil Nord wird gegenüber der katholischen Kirche ein großzügig gebautes Gebäude als Ledigenwohnheim für Angestellte übergeben. Es dient seit 1948 als Alters- und Pflegeheim. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1930 Die Weltwirtschaftskrise macht sich im Lautawerk mit rückläufigem Aluminiumabsatz bemerkbar. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1932 Die Stillegung eines Teils der Tonerdefabrik führt zu Kurzarbeit und Entlassungen. Bei Demonstrationen wenden sich Arbeiter und Betriebsrat gegen die Unternehmensleitung. Unter dem Eindruck der schlechten wirtschaftlichen Lage wenden sich verstärkt Teile der Belegschaft des Kraftwerkes- und des Aluminium werkes nationalsozialistischem Gedankengut zu. Im Lautawerk sind 1.585 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1933 Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird die Industrieproduktion in ganz Deutschland forciert. Auch die Aluminiumproduktion gewinnt wieder an Bedeutung und die Kapazitäten der vier Ofenhallen werden vollausgelastet. Damit steigt der Arbeitskräftebedarf und 400 Arbeiter kehren an ihre Arbeitsplätze zurück. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1934 Die Gemeinde Lauta erhält offiziell die Genehmigung, die Laurentiusglocke im Gemeindewappen zu führen. Mit der Beteiligung der VAW an Bauxitgruben in Ungarn stehen bessere Bauxitqualitäten zur Verfügung. Im Zuge der Erweiterung der Tonerdefabrik ermöglichen sie die Anwendung des Bayerverfahrens zur Tonerdeherstellung. Für die wachsende Belegschaft werden Wohnungen gebraucht. Mit Werksförderverträgen bauen die öffentlichen Wohnungs- und Siedlungsgesellschaften "Brandenburgische Heimstätten", "Kurmärkische Kleinsiedlung" und "Gemeinnütziges Siedlungs- und Wohnungsbauunternehmen" ab 1934 die Siedlung südlich der Bahnlinie Richtung Torno. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1935 Im Dorf Lauta wird ein neues Schulgeäude mit zwei Lehrerwohnungen feierlich eingeweiht (heute: Wohnhaus). Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1938 In der heutigen Karl-Liebknecht-Straße werden fünf Häuser als Altersheime gebaut. Mit der Eröffnung der Regina-Lichtspiele stellt die Waldklause die Kinovorführungen ein. Mit dem Aufbau eines fünften Ofenhauses nach Anlaufen des Rüstungsprogrammes 1937 steigt die Aluminiumproduktion auf 52.000 Jahrestonnen. Als Folge erweitert das Kraftwerk seine Kapazität auf eine installierte leistung von 173 MW. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1939 Die VAW sind Teil der intensiven Vorbereitungen auf einen neuen Krieg. Sie beschäftigen im Lautawerk 9.734 Arbeiter und Angestellte. In der Berliner Straße und der Passauer Straße entsteht mit größeren Wohngebäuden die so genannte Arbeitsfrontsiedlung der Wohnungsgenossenschaft "Neue Heimat". Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1940 Das "Jahrbuch des Kreises Calau, 1940", S. 128, enthält für Lautawerk folgende Angaben: 6.177 Einwohner Bürgermeister: Kurt Nerlich Amtsvorsteher: Kurt Nerlich Gendarmeriemeister Simanki NSDAP-Ortsgruppenleiter: Schuster Ortsbauernführer: Richard Kubisch Südlich der Bahnlinie entsteht die so genannte Musikersiedlung als neues Wohngebiet. Es wurde ursprünglich für 5.000 Einwohner konzipiert. Ebenso wie den vorgesehenen Bau eines großen Krankenhauses in der Joseph-Haydn-Straße stoppt der Krieg diese Vorhaben. An der Ecke Mittelstraße/Friedrich-Engels-Straße zieht in einen vorbildlich gestalteten Komplex der Kindergarten West ein. Auch das in unmittelbarer Nachbarschaft errichtete Sozialgebäude (heute: u. a. Caritas-Seniorenklub) dient seit seiner Übergabe sozialen Zwecken. Mit der Ausweitung der Produktion fehlen im Aluminiumwerk als auch im Kraftwerk Arbeitskräfte. Viele Arbeiter werden zum Kriegsdienst einberufen. Die Lücken schließt die VAW mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern aus den besetzten Ländern. Sie arbeiteten unter harten Bedingungen in den Produktionsabteilungen. Anfänglich bildeten sie ca. 10 Prozent der Belegschaft, mit Fortdauer des Krieges kommen so genante Ostarbeiter, Frauen und Mädchen aus russischen und ukrainischen Gebieten, hinzu. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1942 Die heutige Mittelschule wird feierlich eröffnet. Im Lautawerk findet sich um den aus dem Glaswerk Haidemühl zwangsverpflichteten Albert Zimmermann eine Gruppe von Arbeitern. Sie versuchen mit Flugblättern über die Sinnlosigkeit, des Krieges aufzuklären und mit Kontakten die Lage der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter zu verbessern. Mit ihrer Hilfe gelingt es französischen Kriegsgefangenen, zu entfliehen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1943 Das Pendeln zur Bahnstation Schwarzkollm - Lautawerk entfällt, da die Gemeinde Lautawerk an der Bahnlinie Kohlfurt (heute: Wegliniec) -Falkenberg einen eigenen Haltepunkt für Züge im normalen Reiseverkehr erhält. D-Züge fahren weiterhin durch. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1943 04 Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) verhaftet Mitglieder der Gruppe um Albert Zimmermann. Nach brutalen Verhören folgen 14 Monate Einzelhaft für Albert Zimmermann, Arthur Theuner, Fritz Kube, Otto Böttcher und Hermann Giesche im Gefängnis Senftenberg. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1944 Die Belegschaft des Aluminiumwerkes besteht zum Ende des Jahres 1944 zu 45 Prozent aus Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. In zwei Gefangenenlagern innerhalb der Werkseinzäunung links vom Pförtner Süd werden Polen, Franzosen und Gefangene aus anderen Nationen unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Da diese Lager für die vielen Menschen nicht ausreichen, entsteht rechts vom Pförtner Süd das Lager III. Hier werden vorwiegend die so genannten Ostarbeiter, sowjetische Kriegsgefangene und jüdische Menschen interniert. In den Kriegsjahren erfaßte die Gemeindeverwaltung insgesamt 5.419 Zwangsarbeiter. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1944 09 12 Mittags gegen 12.15 Uhr fliegen anglo-amerikanische(?) Fliegerverbände den ersten Angriff auf das Lautawerk. An den Fabrikgebäuden und Anlagen entstehen schwere Schäden. Die Bomben treffen auch außerhalb des Werkes Wohnhäuser in der Schillerstraße, das Ledigenheim am Südpförtner und das Krankenhaus. Im Gefangenenlager finden 54 russische Mädchen den Tod. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1944 10 Bei einem erneuten Fliegerangriff werden durch Bomben wiederum vorrangig Produktionsanlagen in beiden Betrieben getroffen. Der Volksgerichtshof verurteilt Albert Zimmermann, Arthur Theuner und Fritz Kube in einem Schauprozeß zum Tode. Die Urteile an Zimermann und Theuner werden am 27. November 1944 vollstreckt. Das Urteil gegen Fritz Kube wird in 10 Jahre Zuchthaus umgewandelt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 Bei weiteren Luftangriffen werden Werksanlagen und die Wohnsiedlungen Nord und Süd getroffen. Bei den Bombenangriifen im Januar und März 1945 verlieren 253 Menschen das Leben und fallen ca. 3.700 Bomben auf das Werksgelände und die Wohngebiete.Am 20. April 1945 ziehen sowjetische Truppen ohne Kampfhandlungen in den Ort ein. Ab Ende Mai beginnt in Lauta wieder der Schulunterricht. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 01 Luftangrif auf Lauta. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 03 03 Bei einem Bombenagriff sterben 46 Arbeiter nachdem eine Bombe den Eingang den Eingang zum Luftschutzbunker am Hauptpförtner verschüttet. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 03 15 Ein Bombenangriff setzt das Kraftwerk außer Betrieb. Mit dem Ausfall der Stromversorgung kommt auch die Trinkwasserversorgung zum Erliegen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 04 19 Lautawerk wird von sowjetischen Truppen aus Richtung Bergen unter Artilleriebeschuß genommen. Die Einwohner suchen in den umliegenden Wäldern Schutz. Viele hatten den Ort schon vorher in westlicher Richtung verlassen. Eine kleine Gruppe schlecht bewaffneter Volkssturmleute gibt nach einigen Treffern die an der Waldklause errichtete Straßen- sperre gegen 18.00 Uhr auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 04 20 Ohne Kampfhandlungen zieht in den Nachmittagsstunden eine Gruppe der Roten Armee in Lautawerk ein. Eine Gruppe von zehn Lautawerker Bürgern findet sich zusammen und leitet die notwen- digen Maßnahmen zur Normalisierung des Lebens ein. Der sowjetische Kommandant setzt Albert Walter als Bürgermeister ein. Der erste Gemeinderat organisiert Lebensmittel und deren Verteilung. Dazu sind Flüchtlinge aus den Ostgebieten unterzubringen und durch- ziehende Flüchtlingstrecks zu versorgen. Insgesamt finden 2.000 Umsiedler ein neues Zuhause. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 04 21 Einige Kraftwerker beginnen, mit Notreparaturen die Maschine 4 in Gang zu setzen und gleichzeitig die Trinkwasserversorgung wiederherzustellen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 04 24 In den Morgenstunden geht das Kraftwerk ans Netz. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 04 28 Der erste Kohlenzug aus der Grube Erika rollt im Kraftwerk ein. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 05 10 Auf dem Gelände des Lautawerkes beginnt die Demontage der noch intakten Anlagen. Im Kraftwerk setzt sie Mitte Juni ein. Alle arbeitsfähigen Männer und Frauen werden dazu verpflichtet. Sie erhalten eine mittags- und eine Abendmahlzeit sowie ein Arbeitsentgelt. Aufräumungsarbeiten in der Gemeinde können nicht bezahlt werden, da die Gemeinde keine Einnahmen hat. Es werden für alle Einwohner mit Einkommen Steuern festgelegt und damit wieder eine Finanzplanung ermöglicht. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 05 28 Wiederaufnahme des Schulunterrichts. 12 Lehrer unterrichten in acht Klassen mit je 34 Schülern. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 06 11 Wahl der örtlichen Bodenreformkommission im Dorf Lauta. Sie verteilt das für bergbauliche Zwecke brachliegende Land sowie die Waldgebiete der Herrschaft Hohenbocka an Kleinbauern und Umsiedler. Die Bauern schließen sich anfangs zu einem Bauernkomitee zur Organisierung und gegenseitigen Hilfe zusammen. Daraus entsteht Ende 1945 die "Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe" (VdgB). Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1945 09 Das Kraftwerk wird der Gemeinde Lautawerk übereignet. Mit dem Anschluß an die Konsumgenossenschaft Senftenberg werden Voraussetzungen zur Öffnung von Lebensmittelverkaufsstellen, aber auch der Großbäckerei und der Fleischerei, geschaffen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1946 Eine Strickwarenfabrik für Obertrikotagen und eine Glasveredlungsfirma siedeln sich in den Steinbaracken am Pförtner Süd an. Ein Umsiedler aus Jablonec stellt als "Gab Lauta" Bijouteriewaren her. Die Firma Severin baut aus den verwendbaren Stahlkonstruktionsteilen ein Stahlbauunternehmen auf, das nach der Umsiedlung nach Ruhland noch heute existiert. Die Sowjetische Aktiengesellschaft für Elektrizitätswerke übernimt das Kraftwerk als neuer Eigentümer. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1946 01 02 Alfred Müller übernimmt das Bürgermeisteramt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1946 06 01 Abschluss der Demontage der Anlagen entsprechend dem Potsdamer Abkommen. Engagierte Bürger, wie Paul Löwe und Paul Waade, verhindern die Sprengung der Gebäude. Damit blieben die Voraussetzungen für eine Neuansiedlung von Industrieunternehmen erhalten. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1946 06 Die Provinzialverwaltung der Mark Brandenburg übernimmt das Werksgelände. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung Senftenberg gründet die Gemeinde Lautawerk die "Gemeinnützige Bergungs- und Verwertungsgesellschaft mbH" mit Paul Löwe als Geschäftsführer. Aus Restbeständen der Aluminiumgießerei und Aluminiumschrott fertigen 180 Mitarbeiter Baube- schläge, Töpfe, Pfannen und Schüsseln. Eine Anlage des Leunawerkes zur Rotschlammtrocknung schafft weitere 18 Arbeitsplätze. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1947 Das ehemalige Hauptgebäude der Altersheime in der K.-Liebknecht-Straße wird Rathaus. In der Weststraße wird eine Villa als Behelfskrankenhaus eingerichtet. Für die zerstörte Post öffnet in der Mittelstraße eine neu eingerichtete Filiale (heute: Gaststätte [[Zum Highlander]]). Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1947 03 01 Das Kraftwerk wird Volkseigener Betrieb. In einer Lehrecke im Ostflügel des ehemaligen Prüflabors am Hauptpförtner beginnen sieben Lehrlinge eine Ausbildung. In den Folgejahren baut das Kraftwerk eine weit über die Bezirksgrenzen anerkannte Ausbildungsstätte mit einem angeschlossenen Lehr- lingswohnheim auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1948 Die Bauern des Dorfes mit einer Nutzfläche über einem Hektar werden mit der Abgabe eines Teils ihrer Produktion zu festen Preisen beauflagt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1948 09 Lautawerk feiert das erste Fest nach dem Krieg. Mit zweijähriger Verspätung wird der Dorf- gründung vor 500 jahren, entsprechend der bis dahin ausschließlich Historikern bekannten ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1446 gedacht. Ein Festumzug zeigt die Anfänge der Normalisierung des alltäglichen Lebens. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1948 12 01 Das VAW-Areal wird Volkseigentum, d.h. das Werksgelände geht in Staatseigentum über. Damit endet der Geschäftsbetrieb der "Gemeinnützige Bergungs- und Verwertungsgesellschaft mbH". Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1949 Erste Konzepte zur Wiederaufnahme der Tonerdeproduktion werden erarbeitet und dem nach Gründung der DDR neu gebildeten Ministerium für Schwerindustrie vorgelegt. 25jähriges Bestehen des VAW-Chores, der sich unter der Leitung von Karl Koban zu einem Volkschor umgewandelt hatte und Männer sowie Frauen vereinigt. 1951 verlässt Karl Koban mit seiner Familie Lautawerk in Richtung Bundesrepublik Deutschland. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1950 Auf Beschluss der Landesregierung Brandenburg wird der Landkreis Calau in Landkreis Senftenberg umbenannt. Im Kraftwerk bringt die Wiederinbetriebnahme der durch die Luftangriffe schwer be- schädigten Turbine 5 einen wichtigen Leistungszuwachs. Die Produktionsstätte zur Glasveredlung wird nach ihrer Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb erweitert. Die Umsiedlergenossenschaft GabLauta, die die Produktionsstätte betrieb und deren Namen an die Herkunft der Arbeiter aus dem böhmischen Gablonz erinnerte, musste ihren Namen ändern. Das Innenministerium der DDR hatte jede öffentliche Bezugnahme auf die alte Heimat verboten. Die Strickwarenfirma arbeitet ebenfalls als Volkseigener Betrieb "Wollmasche" weiter. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1950 12 13 Der Minister für Schwerindustrie der DDR, Fritz Selbmann, gibt in der "Waldklause" bei einer Festsitzung den Wiederaufbau der Tonerdefabrik bekannt. Der Aufbau der Tonerdefabrik lässt den Industriestandort Lautawerk aufleben. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1951 01 26 Mit der Fertigstellung der ersten Baustufe produziert die Tonerdefabrik das erste Tonerde- hydrat. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1951 07 Das neu erbaute Wasserwerk "Brandenburger Tor" übernimmt die Wasserversorgung der Produktionsanlagen und des Wohngebietes von Lautawerk. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1952 Durch die Gebietsreform gehören Lautawerk und Lauta-Dorf nicht mehr zum Kreis Senftenberg, sondern zum Kreis Hoyerswerda, Bezirk Cottbus. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1953 Nach einem Umbau nutzt das Chemiewerk die ehemalige Krankenhausbaracke im Ortsteil Süd als betriebseigenes Kinderwochenheim. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1955 Der Schlüssel für das neu erbaute Postgebäude in der Mittelstraße, mit zwei großen Wohnungen für Postmitarbeiter wird feierlich übergeben. Das Chemiewerk erhält den Namen "Albert Zimmermann". Damit hält es die Erinnerung an den ermordeten Widerstandskämpfer wach. Die Tonerdeerzeugung erhöht sich nach Abschluss der zweiten Ausbaustufe auf 50.000 Tonnen. Die Belegschaft ist auf 880 Mitarbeiter gewachsen. Die Neuapostolische Gemeinde weiht die Kirche in der J.-S.-Bach-Straße ein. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1957 Die Arbeiterwohnungsbaugenosschaft (AWG) beginnt in der John-Schehr-Straße und in der Einsteinstraße mit dem Bau von Wohnblöcken. In die 116 Wohnungen ziehen vorrangig Genossenschaftsmitglieder des Chemiewerkes und des Braunkohlenwerkes (BKW) "John Schehr" Laubusch ein. Damit ist der Anfang für die Entstehung eines geschlossenen Wohngebietes südwestlich der Bahnlinie gemacht. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1958 06 07 Durch den Zusammenschluss der beiden Handwerksbetriebe Zeppan und Tragmann entsteht die Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) "Energie". Mit über 200 Mitarbeitern wird die PGH besonders ab 1959 über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1959 Der VEB "Wollmasche" stellt wegen unrentabler Fertigung seine Produktion ein. Die Wirtschaftsorgane der DDR beschließen, am Standort Lautawerk wieder Aluminium zu produzieren. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1959 03 16 Im Dorf Lauta schließen sich drei Wirtschaften unter der Leitung des Landwirtes Zwartek zu einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) zusammen. Im September treten ihr drei weitere Bauern bei. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1960 Sanierungsarbeiten machen das Schwimmstadion als Sport- und Erholungsstätte wieder attraktiver. in den Sommermonaten finden die örtlichen Ferienspiele in zwei Durch- gängen großen Anklang. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1960 03 24 Nach einer massiven Kampagne mit Lautsprecherwagen und in persönlichen Gesprächen ausgeübtem Druck treten bis zu diesem Datum alle Bauern des Dorfes in die Genossenschaft ein. Die LPG "Energie" bewirtschaftet 240 Hektar. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1961 In der Johann-Sebastian-Bach-Straße und in der Einsteinstraße entstehen sieben kommunale Wohnblöcke. Die Bauern des Dorfes gehen mit gemeinsamer Viehhaltung zur LPG Typ II über. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1962 Im Sozialgebäude an der Mittelstraße (Thälmannhaus) richtet die Volkssolidarität einen Veteranenklub ein. Unter veränderter Trägerschaft wird er bis in die Gegenwart vielen Senioren zur zweiten Heimat. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1962 10 01 In den Steinbaracken des stillgelegten Strickwarenbetriebes nimmt eine Niederlassung des Lausitzer Kabelwerkes die Tätigkeit auf. In ihr finden 30 Frauen Arbeit. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1964 Für die Mitarbeiter der Aluminiumhütte entstehen in der John-Schehr-Straße drei Wohnblöcke (Bereitschaftssiedlung). Mit der Ansiedlung der Hüttenbelegschaft steigt die Einwohnerzahl von Lautawerk auf ca. 9.000. Die Gemeindevertreter beantragen daraufhin das Stadtrecht. Auf Beschluss des Bezirkstages Cottbus wird die Anerkennung als Stadt mit der Führung der Ortsbezeichnung "Lauta" verbunden, um die Verbindung zum ehemaligen Stammwerk der Vereinigten Aluminium-Werke (VAW) zu beenden. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1964 03 01 Nach dreijähriger Bauzeit wird in den zwei Ofenhallen das erste Aluminium geschöpft. Auftretende technologische Probleme verzögern das Erreichen der geplanten Kapazität von 11.500 Tonnen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1965 Im Ergebnis der Konzentration der Glasveredlung im Raum Weißwasser stellt der VEB Glasveredlung Lauta seine Produktion ein. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1965 02 01 Am 1.Februar erhält Lauta das Stadtrecht. Ortsbezeichnung: Lauta. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1966 Die Gaststätte Kirschner am Dorfanger in Lauta-Dorf schließt. Sie war ein beliebter Treffpunkt der Jugend des Dorfes und der Umgebung zum Wochenendtanz. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1968 Die Wäscherei "Schwanenweiß" Hoyerswerda verbessert mit der Eröffnung einer Nebenstelle in Lauta mit 15 dort beschäftigten Frauen das Dienstleistungsangebot der Stadt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1971 07 Die Stadtverwaltung veranstaltet erstmals Stadtfestspiele mit einem abwechslungsreichen Sport- und Unterhaltungsprogramm. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1972 Das Aluminiumwerk gehört mit Jahresbeginn als selbständiges Unternehmen dem Mansfeld-Kombinat "Wilhelm Pieck" Eisleben an. Mit der Inbetriebnahme von Rotschlammdrehzellenfiltern erfolgt nach der Verlegung von Rohrlei_ tungen zum Restloch Heide die Verspülung des Rotschlamms. Damit endet die Deponierung des Rot- schlammms auf der Kippe in Süd. Für das Schwimmstadion bringt das jedoch keine Entlastung. Aus der Deponie dringt mit Schadstoffen belastetes Wasser in die Becken. Das Becken am Sprungturm wird als erstes gesperrt. Die anderen Becken folgen in den kommenden Jahren. Eine Sanierung erfolgt wegen zu hoher Kosten nicht. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1977 Lauta wird Sitz des Gemeindeverbandes der sechs Gemeinden Laubusch, Schwarzkollm, Tätzschwitz, Geierswalde, Leippe-Torno und Lauta-Dorf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1978 Die heutige [[Hans Coppi Grundschule]] wird als einzügige Polytechnische Oberschule für Schüler aus Lauta-Süd (südlich der Bahnlinie) und Leippe-Torno eingeweiht. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1980 10 Das Kraftwerk wird vom VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe übernommen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1981 Im Aluminiumwerk nimmt eine neue Anlage zur Produktion von Gallium den Dauerbetrieb auf. Mit einer Jahreskapazität von über 1.000 Kilogramm deckt sie den Eigenbedarf der DDR-Halbleiterindustrie. Die Strukturen der Tier- und Pflanzenproduktion im Dorf Lauta ändern sich grundlegend. Die Tierproduktion der Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion "Elsterland" wird mit der LPG (T) Biehlen und die Pflanzenproduktion mit der LPG (P) Guteborn zusammengelegt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1982 Der Jugendklub Lauta wird zum Tag der Volkskunst in Hoyerswerda als "Hervorragender Klub" ausgezeichnet. Diese Anerkennung wird ihm in den Folgejahren bestätigt. Mit der Finanzkraft des Mansfeld-Kombiantes beginnt die Rekonstruktion der Tonerdefabrik. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1982 10 04 Eine Pilotanlage zur Herstellung von Tonerde aus einheimischen Tonen wird in Betrieb genommen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1983 In der Einsteinstraße beginnt der Bau eines neuen Wohnkomplexes mit 368 Wohnungen. Der Saal der Gaststätte "Waldklause" muß wegen größerer Schäden an der Dachkonstruk- tion baupolizeilich gesperrt werden. Damit verfügt Lauta über keinen Raum mehr für größere Veranstaltungen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1983 10 19 Nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten wird das ehemalige Krankenhaus in der Weststraße als Ärztehaus übergeben. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1984 Die PGH "Energie" stellt auf der Messe der Meister von Morgen (MMM) des Kreises Hoyerswerda als Exponat einen Trabant mit Elektroantrieb vor. Dieser erreicht eine Geschwindigkeit von 45 Kilometer/Stunde und fährt mit einer Batterieaufladung eine Strecke von 50 Kilometern. Das Verkehrssicherheitsaktiv der Stadt richtet auf der Fläche der ehemaligen Mülldeponie Nord für die Bürger und ganz besonders für die Schüler der drei Schulen der Stadt einen Verkehrssicherheitsgarten zum Üben verkehrsgerechten Verhaltens ein. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1984 04 Der erst sechsjährige Markus Frieske rettet einen Schüler vor dem Ertrinken. Er erhält dafür die Rettungsmedaille der DDR. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1986 Eine neue Kindereinrichtung als Kombination von Krippe und Kindergarten wird in der J.-S.-Bach-Straße übergeben (heute: AWO Kindertagesstätte "Firlefanz"). Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1987 Im Jugendklubhaus gründet sich eine Ortsgruppe des Kulturbundes der DDR mit den Fachgruppen Philatelie, Natur und Umwelt, Orchideenzucht sowie Ortschronik. Das Orchester der Industriearbeiter kann auf 25 Jahre Bestehen zurückblicken. Es umrahmte in dieser Zeit Festveranstaltungen und Feierstunden. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1987 07 09 Die rekonstruierte Tonerdefabrik des Aluminiumwerkes nimmt nach feierlicher Übergabe den Dauerbetrieb auf. Die Naßvermahlung verringert die Bauxitstaubbelästigung der Bewohner des Ortsteiles Nord. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1988 Mit betrieblichen Veranstaltungen erinnert das Kraftwerk Lauta an sein 70jähriges Bestehen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1988 10 Das Kabelwerk Lauta erweitert seine Produktionsstätten und nimmt die Produktion für ein neues Pkw-Programm auf. Die dafür benötigten Arbeitskräfte stehen in Lauta und Umgebung nicht zur Verfügung. Für die Unterbringung der für eine Tätigkeit im Kabelwerk vorgesehenen mozambiquanischen Arbeiter wird in der Mittelstraße ein großer Wohnblock gebaut. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1988 11 Dem Aluminiumwerk fehlen Arbeitskräfte. Deshalb bereitet es den Einsatz von jungen Angolanern in den Produktionsanlagen vor. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1989 Im November versammeln sich auch in Lauta über tausend Menschen und fordern u. a. freie Wahlen, Wehrersatzdienst und Zulassung der Bürgerbewegung "Neues Forum". Sie folgen dem Aufruf der evangelischen und katholischen Kirche: [[Christen laden ein zum Dialog]]. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 Erste Gespräche mit Vertretern der VAW, Sitz Bonn. Die Belegschaft des Aluminiumwerkes erhofft sich davon eine Übernahme des einstigen Mutterbetriebes Lautawerk durch die VAW. Die Aluminium- und Tonerdeproduktion werden eingestellt und die schrittweise Demontage der Produktionsanlagen im Aluminiumwerk beginnt. Fördermittel ermöglichen der Stadtverwaltung, wichtige Sanierungs- und Werterhaltungsarbeiten an der Schule Süd, dem Kindergarten West und dem Pflegeheim durchzuführen. Mit der Aufnahme der Verkabelung in Lauta-Süd erhalten 400 Haushalte bis zum Jahresende 1991 einen Telefonanschluß. Das Kabelwerk, einst wichtiger Partner der Fahrzeugindustrie, muß die Produktion einstellen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 02 Im Dorf finden sich engagierte Bewohner zu einem Heimatklub e. V. zusammen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 05 06 An der Kommunalwahl beteiligen sich 70,4 Prozent der Lautaer. das "Neue Wahlbündnis Lauta..." erhält 9.650 Stimmen, das "Bündnis für soziale und politische Gerechtigkeit (DFD, FDJ, KB, KPD, PDS, UFV) 1.873 Stimmen. Die Sitzverteilung im neuen Stadtparlament ergibt 25 zu 5 Sitzen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 05 23 In der konstituierenden Sitzung des Stadtparlaments wird Rainer Rischer als Bürgermeister gewählt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 07 22 In einem Bürgerentscheid zur Bestimmung der Zugehörigkeit des Kreisgebiets votiert eine Mehrheit für den Freistaat Sachsen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 10 03 Am "Tag der deutschen Einheit" (3. Oktober) werden [[Am Ring]] eine Schwarzwälder Eiche gepflanzt und ein Gedenkstein aufgestellt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1990 12 31 Fleischerei und Bäckerei der Konsumgenossenschaft am Markt können dem Konkurrenzdruck nicht standhalten und schließen zum Jahresende. Nach ihrer Erweiterung in den 60er Jahren versorgten sie die Bevölkerung über das Kreis- gebiet hinaus. Nach Abriß des Produktionstraktes im Jahr 1992 bietet die Front zur Park- straße einen unschönen Anblick. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1991 Seit Ende 1990 tragen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beschäftigte Bürgerinnen und Bürger dazu bei, das Ortsbild von Lauta zu verschönern. Besonders die Rekultivierung des Stadtparkes wird intensiv betrieben. Die Demontage des Kraftwerkes sowie die Erschließungsarbeiten für einen neuen Industriestandort auf dem Gelände des ehemaligen Aluminiumwerkes und Kraftwerkes beginnen. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1992 Die ehemalige PGH "Energie" geht in die Gesamtvollstreckung. In der Mittelstraße öffnet ein neues Einkaufs- und Dienstleistungszentrum, das mit seiner großzügigen Gestaltung zum Treffpunkt der Lautaer Bürger wird. Ein neuer Einkaufsmarkt an der Ecke Karl-Liebknecht-Straße/Bachstraße übernimmt nach Schließung der Kaufhalle die Versorgung der Bürger im Ortsteil Süd. Am Ortsausgang in Richtung Dorf entsteht eine neue Tankstelle mit angeschlossenem Einkaufsmarkt. Die Kindereinrichtungen der Stadt werden als Folge des Geburtenrückganges zunehmend geringer ausgelastet. Als erste Einrichtung muß der Kindergarten in der Turmstraße schließen. Der am 1. September 1969 gegründete Sportclub "Empor Konsum Lauta" wird ein eingetragener Verein und nennt sich nun "Kultur- und Sportverein 69 Lauta". Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1992/93 Mehrere Einkaufsmärkte, darunter das Einkaufszentrum an der Mittelstraße, entstehen. Die drei Ortsteile Lauta-Dorf, Nord und Süd werden zur zusammenhängenden Ortschaft erklärt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1992 04 30 Um 20.49 Uhr endet mit der Netztrennung und Abschaltung der letzten noch betriebenen Turbine 7 die Stromerzeugung im Kraftwerk Lauta. Es beginnt der Abriß der Produktions- und Verwaltungsgebäude einschließlich der Sprengung der 5 Schornsteine. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1993 Einweihung des Anbaues der Grundschule "Hans Coppi" mit zwei Klassenräumen und Aula. Im neu gestalteten Stadtpark wird das erste Parkfest gefeiert und damit eine jährliche Tradition begründet. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1993 02 Mit dem Eintritt des Recyclingunternehmens SRL Lauta in die Gesamtvollstreckung zerplatzen die Hoffnungen auf die Schaffung von 700 neuen Arbeitsplätzen. Nach der Rückübernahme der 100 Mitarbeiter zur Lautawerk GmbH i. L. schreibt die Treuhandanstalt das Gelände erneut zur Industrie- und Gewerbeansiedlung aus. Mit dem Abriß der Gebäude und Anlagen schaffen ehemalige Betriebsangehörige in geförderten Sanierungsmaßnahmen dafür zunehmend Platz. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1994 Bei den Kommunalwahlen erhält der Bügermeister Rainer Rischer erneut das Vertrauen der Einwohner. Die neu gestaltete Anlage mit der aus Aluminiumschrott gegossenen Nachbildung der Laurentiusglocke wird an der Ecke Fr.-Engels-Straße/K.-Liebknecht-Straße anlässlich eines Heimattreffens feierlich eingeweiht. Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Kreisgebietsreform wechselt Lauta vom Kreis Hoyerswerda zum "Westlausitzkreis-Dresdner Land", der 1996 die Bezeichnung "Landkreis Kamenz" erhä¤lt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1995 Die Kegelhalle in der Passauer Straße erhält einen Sanitäranbau mit Sauna. Zahlreiche Radfahrer weihen den Radweg an der Fr.- Engels-Straße ein. Der Abriss der Gaststätte "Waldklause" beginnt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1996 Das Lausitzer Technologiezentrum Hoyerswerda (Lautech) eröffnet an der B 96 eine Außenstelle, den Technologiepark Lauta. Anlässlich des 85-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr wird ein neues Gerätehaus übergeben. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1997 In der Mittelstraße öffnet die neu erbaute Sparkasse. In einem Bürgerentscheid votieren 88% der Wä¤hler gegen den Bau einer Müllverbrennungsanlage in der Stadt. Da die Filiale der Deutschen Post in der Mittelstraße schließt, öffnet im Einkaufszentrum eine Post-Agentur. Der Ausbau der B 96 in Lauta-Nord beginnt. Die Fußgängerbrücke über der Bahnlinie Hoyerswerda/Hohenbocka wird demontiert. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1998 Nach Fertigstellung des Neubaues im Alten- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt erhö¶ht sich die Kapazität an Pflegeplätzen. Nach einjähriger Bauzeit nimmt auf dem ehemaligen Lautawerksgelände das bayrische Unternehmen Rygol die Produktion von Dämmstoffen auf. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen
1999 Unter dem Motto "Lauta blüht auf" beginnt nun endlich die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Gartenstadt Lauta-Nord durch die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft mbH (TLG mbH). Der im Vorfeld der Kommunalwahlen gegründete Verband freier Wähler wird nach der CDU die zweitstärkste Fraktion im neugewählten Stadtrat. Die 625-Jahr-Feier von Lauta wird zum Höhepunkt im kulturellen Leben des Ortes. Ein weiterer Supermarkt NETTO öffnet und wird schnell zu einer beliebten Einkaufsstätte. Der letzte Schornstein des ehemaligen Aluminiumwerkes wird gesprengt. Quelle, bislang unbekannt Anmerkungen